DIY Schweißtisch selber bauen Version 2.0

Den Bauplan findet ihr kostenlos weiter unten

Dies ist mein bisher erfolgreichstes und langwierigstes Projekt. Ich habe fast vier Wochen für die Umsetzung benötigt.
Ganz zu erst stand die Planung an. Ich habe mir auf Pinterest viele Inspirationen geholt und die für mich wichtigsten Daten gesammelt, um mir schon mal einen Überblick zu verschaffen.
Die Größe des Tisches spielte dabei eine entscheidende Rolle. Ich habe in meiner Garage nur bedingt Platz für einen solchen Tisch und diesen wollte ich bestmöglich nutzen. Festgelegt hatte ich mich dann auf eine Größe von 1600x800mm. Die Tiefe des Tisches von 800mm habe ich so gewählt, dass ich noch mit meinem Auto in die Garage passe.
Nach der Lösung des Platzproblems, stellte sich nun die Frage, welche Funktionen der Tisch haben sollte. Da sich in letzter Zeit viel neues Werkzeug ansammelte, das ich mir zum Schweißen und zur Metallbearbeitung angeschafft hatte, brauchte ich viel Stauraum. Unter anderem sollte meine alte Werkzeugkiste integriert werden mit einer Höhe von 700mm, die bei mir von einer Ecke in die nächste Ecke geräumt worden ist und nie einen festen Platz hatte, um die ganzen Kleinteile verstauen zu können.

Somit war dann auch schon das nächste Maß fix. Da ich mir vor kurzem einen Plasmaschneider zugelegt hatte, brauchte ich eine Fläche zum Plasmaschneiden. Diese sollte nicht fest am Tisch verbaut sein, da ich die Fläche nicht so häufig benutze - zumindest noch nicht.
Also mussten ausziehbare Tischverbreiterungen eingeplant werden.
Nach der Planung kam eine grobe Skizze um auszurechnen, wieviel Material benötigt wird. Nachdem die Maße festgelegt waren stand die Frage im Raum, welche Materialstärke benötigt wird, die auch bezahlbar ist. Ich wollte einen massiven Tisch, da man nie weiß, was man später alles darauf bauen möchte. Die Tischbeine sollten aus 80x80x5mm, die Verbindungselemente unter der Tischplatte 80x40x5mm und der Rest aus 40x40x4mm Vierkantrohr bestehen. Die Ausziehelemente wollte ich zum größten Teil aus Resten herstellen, die ich noch in der Werkstatt liegen hatte. Somit ergaben sich die Maße 35x35x2mm und 30x30x2mm um diese teleskopierbar zu machen.
Ich wohne auf dem Land und habe in der Nachbarschaft einen Landmaschinenschlosser der wirklich gute Preise macht.
Mit etwas Verschnitt hatte ich gerechnet und somit mehr bestellt als benötigt. Bestellt hatte ich eine Tischplatte in 6mm Stärke und den Maßen 1600x800mm. Durch ein Versehen des Lieferanten erhielt ich jedoch eine Platte in 8mm Stärke, zu dem Preis einer 6mm Platte. Leider wurde das Material sehr schlampig zugeschnitten, was mich veranlasste meinen Plasmaschneider über eine längere Strecke auszuprobieren und dies als Übung zu sehen.

Das Material hat mich ca. 150€ gekostet.

Meinen ersten Schweißtisch , den ich gebaut hatte, war nicht 100% plan und auch nicht so stabil um meinen neuen Tisch auf ihm zu bauen. Also entschied ich mich für den Fußboden, der aber auch nicht perfekt Plan ist. Also habe ich mich dazu entschieden ein Vierkantrohr als Unterlage zu nutzen und darauf alles zusammen zu bauen. Angefangen habe ich mit den Seiten. Das waren die kleinsten Strecken um auch erstmal die richtige Einstellung am Schweißgerät zu finden. Den ganzen Rahmen habe ich im ersten Schritt nur geheftet, um ihn danach besser ausrichten zu können. Bei meinem ersten Tisch habe ich den Fehler gemacht und sofort drauf los geschweißt, weshalb sich einiges verzogen hat. Die Materialstärke von nur 2mm war ebenfalls ein Problem. Nehmt ruhig etwas dickeres Material zum Bauen eines Tisches. Dies lässt sich einfacher verarbeiten und verzieht nicht so schnell. In dem Video seht ihr wie ich mit Schraubzwingen das Material verspanne, um den richtigen Winkel zu erreichen. Nehmt auch mal Diagonal ein Rohr um alles in einem Winkel von 90 Grad zu bekommen.

Als die Seiten nun fertig waren mussten die Querträger rein. Auch hier wieder nur heften und die diagonalen messen, ob alles im Winkel liegt. Wenn das alles passt, fangt nach und nach an alles zu verschweißen und kontrolliert immer wieder die Winkel und diagonalen Abstände.

Wenn der Rahmen erstmal fertig ist und ihr hier sauber gearbeitet habt, ist der Rest ein Kinderspiel. Mit einem Gurt und Ratsche habe ich die Vierkantrohre verspannt und danach die Abstände zueinander verschweißt.

Nun ging es an die Rollen: im Baumarkt habe ich mir drehbare Schwerlastrollen besorgt, die je 150kg tragen können. Dazu noch zwei Meter Gewindestangen in M16 mit Muttern zum Verschweißen. In meinem Video sieht man das ich 50 cm Gewindestange genutzt habe, um die Rollen zu befestigen. Völlig unnötig, es reichen 20 cm Dicke aus. Damit kann der Tisch auf 120cm erhöht werden, wenn man es benötigt. Dies ist natürlich auch abhängig von den Rollen, die montiert werden.

Insgesamt hat mich das Projekt 250€ gekostet.

In meinem Bauplan gehe ich nur auf die Maße des Untergestells und die Auszüge ein. Der Rest wird von euch so individuell angepasst, wie ihr es braucht. Wenn ihr Fragen zu dem Bauplan habt oder etwas nicht verständlich ist, nehmt mit mir Kontakt auf oder Antwortet unter diesem Blog.

Ich wünsche euch viel Erfolg und wenn ihr den Tisch nachgebaut habt, schickt mir doch mal ein Foto davon, wie es geworden ist an DIYWorkshop@gmx.de